Sonntag, 20. Februar 2011

What happens in Santa Barbara...Teil 1

ok Leude...ich erzähl euch jetzt die Geschichte. Schnallt euch bitte alle gut an euren Büro/Schreibtisch/etc stuhl. Will mich ja nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber das ist ja echt mal ein kranker Scheiss der mir da wieder passiert ist.
Da lag ich am Donnerstag morgen noch im Bett,(voller Vorfreude auf meinen freien Tag, den ich eigentlich mit ein bisl Sport und chillen bewältigen wollte) als auf einmal mein Telefon klingelte und am anderen Ende der Leitung sich eine junge Dame namens Julien mit den Worten: "What upppppppppp? Do u wanna get my car? Let´s go get it" meldete. Kurz ist mir der Gedanke durch den Kopf gegangen- Wo soll ich überhaupt so einen riesen Jeep parken? Habe ich eine Anwohnergenehmigung? Mmmmh Egal, da ich sowieso im Moment nach dem Motto ´Go with the Flow´ meinen Lebensalltag meistere und fest darauf vertraue, dass jeder einzelne Weg sowieso für mich bestimmt ist, stand es für mich nicht zur Debatte dieses Angebot abzulehnen. Wenig später befand ich mich auch schon im Auto von Lisa (Juliens Businesspartnerin), Julien und ihrem kleinen Köter Ohnana (was für ein komischer Name) auf dem Pacific Coast Highway Richtung Norden: Santa Barbara. Die Aussicht war Bombe und wenn man das Fenster aufgemacht hat, kommt einem eine frische salzige pazifische Meeresbriese entgegen. Ich will ja nicht nostalgisch werden und einen auf Goethe´s Werther machen, aber diese Briese gepaart mit der Vorfreude auf einen großartigen Tag verleitet einem schon das Gefühl von Freiheit.

Ich saß hinten mit meinen Kopfhörern, den Ipod auf MAX. gedreht und habe jede einzelne Sekunde der Autofahrt genossen. Aus irgendeinem Grund sagte mir mein Bauchgefühl, dass es gleich vorbei ist mit der Ruhe...schaun wa mal...
zwischenzeitlich verkündete Julien was heute so ansteht. Hier ist der Plan. Die beiden haben 2 Photoshooots den ganzen Tag über. Lisa lässt mich und Julien in Ventura raus, wir holen das Auto, das Surfboard, das Skateboard und den Beach cruiser ab und treffen uns alle an der Shooting Location am Strand in Santa Barbara. Deal.
Wenige Augenblicke saß ich auch schon in meinem neuen Gefährt. Ein Schwarzer Range Rover (älteres Baujahr=umso stylischer) mit beigen Ledersitzen und einem Motor, der sich wie ein 10 Tonnen LKW angehört hat. Geil. Schnell noch zu ihrer anderen Freundin, bei der sie ihre Beachutensilien verstaut hat. Eine ältere Hippiedame, die den ganzen Tag NUR Barfuß rumläuft und mit ihren 2 Hunden in ihrem Beachhaus wohnt. Und wenn ich schnell meine, dann meine ich das wortwörtlich so. Ich saß auf dem Beifahrersitz (was sich wenig später auch schon als Fehler herrausgestellte) und versuchte Julien klarzumachen, dass sie nicht wie Michaela Schumacher ihren juten alten Range Rover, durch die Küstenstraßen peitschen soll, da er schließlich eine Weile gestanden hat und der Motor zunächst mit Liebe behandelt werden soll. Aber wie das manchmal so ist mit Männchen und Weibchen, scheint das Kommunikationslevel nicht auf einer Ebene zu liegen. Meine Warnungen wurden schlichtweg ignoriert!!
Angekommen am Strand von Santa Barbara, schnappe ich mir mein Skateboard, setze mir meine Kopfhörer wieder auf und verdrücke mich bevor ich noch irgendwelche Lichter, oder irgendwelche komischen Abblenddinger halten muss (wofür man gern genötigt wird wenn man an irgendeinem Set einfach nur doof herumsteht).

Am Strand entlang mit meinem Rollbrett und meinem Ipod Santa Barbara zu erkunden, halte ich für ein riesen Stück Lebensqualität und würde es jederzeit einer Autofahrt in irgendeinem Prollo Ferrari vorziehen. Skaten erinnert mich an meine Jugend, als wir mit den Jungs von Schulhof zu Schulhof gezogen sind und immer neue Plätze erkundet haben, an denen wir rollen konnten bis wir irgendwann von unseren Mamas aufgegabelt wurden. An einer coolen Strandmauer halte ich an und entscheide mich eine Weile in der Sonne zu liegen, da die Turbotablette (die Lisa mir als Vorsichtsmaßnahme gegen meine Hundeallergie gegeben hat) namens Benadryl ihren gefährlichen Namen aller Ehre macht und mich kurzer Zeit darauf seelenruhig in der Mittagssonne einschlafen ließ. Ich weiß ja nicht was die Pharmaindustrie hier so alles zusammenmischt, aber jede Tablette in den USA hat bestimmt die 3 fache Wirkung wie in Deutschland. Bin mir auch nicht sicher wie lange ich auf der Strandmauer geschlafen habe, aber es muss schon ne Weile gewesen sein. Jedenfalls wurde ich von Lisa via Mobiltelefon mit einem kurzen und knackigen " It´s a wrap. Come back Homie!" aufgeweckt. Der Shoot war im Kasten, Michaela Schumacher saß auch schon startklar in ihrem Rennfahrersitz. Schnell das Skateboard in den Kofferraum und auf gehts zur nächsten Location: irgendein Show room von irgendeinem Designer,weiß der Geier wer. Adresse 2264 lillie Ave in Summerland, CA.
Da wir schon in Zeitverzug gekommen sind, macht Julien aka Michaela Schumcher wieder ihren Namen aller Ehre und drückt das Gaspedal mit ihren Highheels bis zum Anschlag durch und knallte mit 100 Sachen über die Bahn. Schnell war Lillie Ave gefunden, jetzt geht es nur noch um die Hausnummer. Wahrscheinlich wäre es klüger gewesen einfach mal anzuhalten und zu schauen ob die Nummern rauf oder runter gehen, stattdessen entschieden wir uns den Range Rover einen steilen Hang hochzupeitschen nur um dann rauszufinden, dass es ne Sackgasse ist und wir wieder umkehren müssen. Aber wie bitte soll man einen 3 Tonnen Range Rover auf einem Steilhang mal eben drehen? Ohne Nachzudenken knallte Julien den Rückwärtsgang rein, fährt in die Einfahrt, versucht mit einem Zug das Baby wieder auf die richtige Position zu bringen. ehhhhh NOT. Die Straße ist zu steil und zu eng. Ich kann quasi von meinem Fenster aus die Klippe runter schauen. Michaela haut den Rückwärtsgang wieder rein, aber dieses mal scheint der gute alte Range Rover sich gedacht zu haben" Fuck you guys, so behandelt ihr mich nicht" und hat kurzfristig entschieden zu streiken. Der Wagen rollte auf die Klippe zu und ich konnte im letzten Moment die Handbremse ziehen. Puuh mir ist das Herz dermaßen in die Hose gerutscht.... Wir schauten uns an und konnten kaum glauben, was gerade passiert ist. Nachdem der erste Schock überwunden war, heckten wir den ultimativen Masterplan aus, wie wir das Baby jetzt wieder darunter schaukeln können.

Masterplan: 1. irgendwie versuchen den Rückwärtsgang reinzukriegen 2. nach hinten abzuchecken ob wir nicht in irgendwas reinkrachen 3. die Handbremse genau dann lösen, wenn der Rückwärtsgang greift 4. hoffen, dass der erste Versuch sitzt (denn wir hatten nur einen)

Julien haute den Rückwärtsgang rein und trat mit ihrem Bleifuß dermaßen aufs Gummi, dass ich schon dachte, der Motor fliegt in die Luft. Im richtigem Moment löste ich die Handbremse und katapultierte uns fast in den wunderschönen mit organischen Tomaten bepflanzten Garten des hinter uns gelegenen Grundstücks. Heiliger Bimbam das war knapp! Schreiend und überglücklich rollten wir im Schrittempo den Steilhang herunter, bis mir auf einmal ein nicht gerade angenehmer Geruch von verbranntem Gummi in die Nase stieg und wenig später aus der Motorhaube des guten alten Range Rovers Rauchzeichen in die Luft stiegen...."Oh shit" dachten wir uns. Morgen früh TEIL 2 Genießt den Sonntag Jungens & Mädels!

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